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Gigantische Vielfalt der unterschiedlichen Pferderassen von heute

Wenn man bedenkt, dass das Pferd, das Pliohippus, seinen Ursprung als Einhufer schon vor schätzungsweise rund zehn Millionen Jahren hatte, ist es umso erstaunlicher, dass es noch heute zahlreich existiert. Millionenfach sogar und weltweit verbreitet finden sich Pferde unterschiedlichster Rassen auf allen Kontinenten wieder. Aus dem Urpferd, welches wahrscheinlich vor rund 1,5 Millionen Jahren erstmals in Eurasien Huf fasste, sind heute hochmoderne Sport- oder Zucht- und Arbeitspferde gezüchtet worden, die je nach Zweck und Einsatz teils sportlich elegant und langbeinig, oder auch eher rumpfig, kräftig und stark vorkommen. Mit kleinen Hufen oder auch breiten und großen Hufen, mit langem Behang, oder kurz im Fell. In vielen Farben und auch "Sonderlackierungen", die durch genetische Veränderungen und Einflüsse erstaunliche Farbmuster ergeben. Dennoch. Das Pferd in der Gesamtheit seiner Existenz von heute dient meist als Freizeit- und auch Sportpartner und nur in bestimmten Ländern und Regionen als Arbeitstier und Lastenträger.

Vom Urpferd zum Leistungsgenie

Das Urpferd Pliohippus war etwa nur 1,20 Meter klein und bewohnte hauptsächlich die üppigen Graslandschaften in ganz Nordamerika. Die Indianer in ganz Amerika nutzten sie als Partner und schnelle Gefährten zum Jagen und wenn sie in die Kriege gegen andere Stämme zogen. Diese Pferde waren recht klein, aber enorm stark und robust, wie eben auch schnell auf den Hufen. Auch in vielen entlegenen Regionen Lateinamerikas gibt es Rassen, die eher kleiner sind und meist auch ohne Sattel geritten werden. Sie wohnen teils in vielen Stämmen und Völkern sogar mit den Familien mit im Zelt und gehören zur Familie, als unverzichtbares Transport- und Reittier wie auch als Lastenträger. Auch in den entlegenen Regionen Russlands und Asiens sorgten die eher kleinen Rassen dafür, dass der Mensch sie als Transportmittel nutzen konnten und als verlässlicher  und genügsamer Lastenträger für alles Mögliche.


Bild: Gallopieredne Pferde * pixabay

Nach und nach wurden größere Pferde gezüchtet, damit sie stark ausdauernd genug für schwere Transporte und lange Ritte waren. Vor allem aber, dass sie in Kriegen als Reittier und Streitkämpfer ihre Könige und Ritter, Römer und Griechen, Spanier und Azteken und Normannen, Hunnen und Franzosen und Co. durch die Kriege tragen konnten. Sie zogen schwere Kanonen und Geschütze durch den Schlamm auf den Feldern und trugen ihre Reiter schwer verletzt ins schützende zuhause. Die Entwicklung der Pferde ist wohl kaum mit einem anderen Tier als Nutztier zu vergleichen, denn vom damaligen Schlachtross bis zum edlen Galopper auf der Rennbahn, dem großgewachsenen Springpferd, oder dem tanzenden Dressurpferd scheinen Welten zu liegen. Noch mehr über dieses umfassende und äußerst interessante Thema kann man beispielsweise auch in einer Tierenzyklopädie in Erfahrung bringen.

Der Warmblüter

Er ist mit am stärksten auf der Welt als Reitpferd vertreten. Er wird allerdings durch viele verschiedene Zuchtgebiete noch einmal mit verschiedenen Rassemerkmale unterteilt. Der Hannoveraner und Westfale ist mit dem Oldenburger auf einem recht gleichen Level gezüchtet und wird viel als Freizeit- wie aber auch Sportpferd eingesetzt. Sie sind allerdings im Vergleich zu noch einigen Jahrzehnten zuvor deutlich eleganter geworden. Langbeinig und formschön, mit edlen Gesichtern und Gangvermögen zeichnen sich die Warmblüter heute aus. Dazu gesellen sich die Württemberger aus dem Süddeutschen Raum, die die Bayern oder auch das Österreichische Warmblutpferd. Das Deutsche Sportpferd oder der Rheinländer, haben sich hier aus einem Gemisch an unterschiedlichen Zuchtgebieten als Warmblut bewährt. Der Trakehner jedoch gehört zur sehr sensiblen und edlen Rasse und hat mit die längste Geschichte und Historie, die weit über viele Jahrhunderte hinweg reicht. Er zog von Preußen aus zu uns hinüber und wurde viel zum Veredeln der meist sehr schweren und groben Warmblüter eingesetzt. Allerdings ist es aber das englische Vollblut und der Araber, die die Veredlung der Warmblutzuchten in Gang brachten und gelten als Urväter der heutigen Pferderassen. Wenn man nun den edlen Vollblüter auf der Galopprennbahn beobachtet, gleicht er eher einem Gepard beim Spurt zum Jagen und der Oldenburger, der durch das Dressurviereck tanzt eher einer leichtfüßigen Gazelle. Der stattliche Hannoveraner, der beim Mächtigkeitsspringen gewaltige Hindernisse überwindet einem Leoparden.

Freizeitrassen en Masse

Im Laufe der Zeit haben sich etliche Rassen entwickelt, die als Freizeitpferde und auch Gebrauchspferde noch heute Bestand haben. Beispielsweise wurden die amerikanischen Quaterhorses ursprünglich aus den Wildpferden Amerikas so gezüchtet, dass sie eine sehr starke und ausgeprägte Muskulatur in der Hinterhand haben und zudem auf recht kleinen Hufen standen. Nur so konnten und können sie abrupte Stopps und kleinstes Wenden beim Rindertreiben aufs Parkett legen, dabei blitzschnell sein und dennoch bei langen Strecken durch steiniges und unwegsames Gelände ihre Cowboys trittsicher auf ihren kleinen Hufen tragen, benötigt für ein solch hohes Leistungsniveau jedoch auch hochwertiges Futter. Es gibt aber auch Rassen wie Tinker, Friesen, die spanischen Rassen wie Andalusier, Pura Rassa Espanol, Berber, oder auch Palominos, Knappstrupper, Pintos, Haftlinger, Reitponys, Shettys, Isländer, Kaltblüter und Co. Letztere finden heute noch vor allem als Rückepferde in unwegsamen Waldgelände bei Forstarbeiten ihren Einsatz.

 

22.11.2023