In Deutschland hat der Bio-Trend längst auch die Tierfuttermittel-Industrie erreicht.
Nicht nur Hobbyreiter versorgen ihre Lieblinge mit natürlichen Futterzusätzen, auch Turnierpferden werden die Zusätze gefüttert. Man hofft, dass durch bessere Gesundheit auch die Leistungsfähigkeit der Pferde erhöht wird. Das Zufüttern von pflanzlichen Extrakten und Kräutern erscheint bei einem Weidetier auf den ersten Blick besonders artgerecht. Doch was ist dran an den Kräutermixturen und sind sie wirklich so gesund?
Der professionell betriebene Reitsport ist in Deutschland äußerst erfolgreich. Neben den Disziplinen Dressur und Springreiten, sind auch Pferderennen besonders beliebt. Pferdewetten sind umsatzstark und wer auf Pferde in Deutschland wetten will, findet bei Buchhaltern online zahlreiche M öglichkeiten.
Doch auch Freizeitreiter sind in großer Zahl hier zu Lande vertreten. So steht die Leistungssteigerung nicht für jeden Besitzer, der zufüttert im Vordergrund. Gesundheit und Wohlbefinden der geliebten Vierbeiner sollen durch die natürlichen Futtermittel unterstützt werden. Für Pferde und Reiter, die regelmäßig an Turnieren teilnehmen ist die Fütterung jedoch nicht ganz unkompliziert: Das Thema Doping muss beachtet werden. Auch wenn man dem Pferd mit den Kräutern nur etwas Gutes tun m öchte, wird die Verfütterung bestimmter Kräuter als Doping angesehen.
Die Wirkstoffe der Pflanzen sind natürlich, deshalb aber nicht weniger effizient, als bei synthetischen Präparaten. Bei der Fütterung von gewissen Kräutern sollte deshalb eine Karenzzeit von mindestens zwei Tagen vor dem Turnier eingelegt werden. Zum Beispiel ist bei dem in fast jeder Küche gebräuchlichen Ingwer eine Karenzzeit angebracht.
Der Markt der Kräuter für Pferde boomt und sorgt für volle Kassen in der Futtermittelindustrie. Doch bei aller Begeisterung sollten Verbraucher nicht unkritisch werden: Stark mit Pestiziden belastete Kräuter für Pferde sind mit Sicherheit nicht gesundheitsförderlich. Schon vor Jahren erschienen Studien mit zum Teil beunruhigenden Ergebnissen (zum Beispiel beim “ Stern” 2014). Zumindest sollte man hinterfragen, woher die verwendeten Krä uter stammen. Herstellerangaben über Herkunft und Qualität der Kräuter für Pferde dürfen deshalb nicht fehlen und müssen auch nachgewiesen werden können.
Heutige Weiden sind meist stark beansprucht und die Werte an Spurenelemente nicht gut genug. Es gibt nur wenige Weiden und Heuwiesen, welche ideale Verhältnisse bieten können. Es ist also sinnvoll Vitalstoffe, Mineralien und Spurenelemente dem Pferd bedarfsgerecht durch andere Quellen zuzuführen.
Gesunde Kräuter als Ergänzung zum Futter bieten dem Pferd - neben spezifischen medizinisch wirksamen Pflanzenstoffen - weitere Nährstoffe. Zum Beispiel sind Flavonoide oder Carotinoide antioxidativ wirksam, binden Schadstoffe im Körper und steigern somit das Wohlbefinden. Die Bitterstoffe vieler Kräuter wirken entschlackend und entgiftend auf den Körper, fördern die Verdauung und regen die Bildung körpereigener Flüssigkeiten an. Die Gerbstoffe haben eine entzündungshemmende Wirkung und binden Schwermetalle und Gifte.
Basilikum riecht appetitlich und sieht schön aus. Die Pflanze hat eine appetit- und verdauungsanregende Wirkung. Basilikum wirkt außerdem antifungal (gegen Pilzinfektionen) und kann Schlafstörungen lindern. Die Fütterungsempfehlung beläuft sich auf eine ganz kleine Menge Trockenkraut täglich (ein Teelöffel), maximal als Kur von vier bis sechs Wochen.
Die Blätter der Birke beinhalten harntreibende Wirkstoffe und regen so die Nierentätigkeit an. Die körpereigene Entgiftungsfunktion wird dadurch unterstützt. Gifte und schädliche Stoffwechselprodukte können so besser über die Nieren ausgeschieden werden. Auch bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, sowie bei schuppiger Haut und Ekzemen wirken die Blätter. Birkenblätter sollten nur als Kur gegeben werden und es ist auf ausreichende Wasserzufuhr zu achten.
Echinacea (auch „ Roter Sonnenhut“) stärkt die Abwehrkräfte und ist deshalb aus der Naturheilkunde kaum wegzudenken. Vor allem bei einem geschwächtem Immunsystem, erhöhtem Infektionsdruck, sowie bei Erkrankungen der Atemwege wird Echinacea bei Pferden eingesetzt.
Die Blätter enthalten ä therisches Öl, Flavonoide, Gerbstoffe und Triterpene. Eukalyptus eignet sich zur Stärkung der Atemwege. Er stärkt die natürliche Fähigkeit der Atemwege Sekret e zu verflüssigen und abzuleiten. Die Fähigkeit des Körpers Schädlinge abzuwehren wird ebenfalls gestärkt. Darum findet Eukalyptus beim Pferd auch Anwendung in der Hautpflege oder Darmreinigung. Allerdings ist Eukalyptus kein geeignetes Futter für magenempfindliche Pferde.
Besonders bekannt ist der Ingwer für seine ätherischen Öle und Bitterstoffe. Zudem enthält er, neben magenschützenden Schleimstoffen, auch zwischen fünf und acht Prozent Scharfstoffen, die allerdings bei magenempfindlichen Pferden zu Unverträglichkeiten führen können. Ingwer fördert die Durchblutung. Dadurch werden die Pferde munterer und legen mehr Bewegungsfreude an den Tag. Die Scharf- und Bitterstoffe aktivieren die Produktion von Speichel, Magen- und Gallensaft, was wiederum die Verdauung aktiviert. Die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung machen den Ingwer hilfreich bei sämtlichen Entzündungen, Arthrosen und generell bei Gelenkerkrankungen oder bei Hufrehe.
Die Mariendistel enthält in den Samen Silymarin. Dieser Wirkstoff gilt als leberschützend, leberstärkend und entgiftend. Auch der Gallenfluss wird damit angeregt. Die Mariendistel wird häufig bei Pferden mit Stoffwechselproblemen eingesetzt, denn sie unterstützt die Zirkulation. Als wirksame Bestandteile gelten sowohl das blühende Kraut, als auch die Frucht. Die Mariendistel enthält Gerbstoffe, fettes Öl, Bitterstoffe, biogene Amine, Eiweiß, Tyramin, Histamin, Agmatin und Silymarin.
Neben ätherischen Ö len enthalten Salbeiblätter auch Gerbstoffe, Bitterstoffe, Steroide und Flavonoide. Die Inhaltsstoffe wirken vor allem antibakteriell, sekretionsf ördernd, schweißhemmend und entzündungshemmend. Salbei kommt häufig bei Pferden mit chronischen, nicht infektiösen Atemwegserkrankungen oder Entzündungen der Schleimhäute zur Anwendung.
Die Wirkung der Teufelskralle, spezifisch des Wirkstoffes Harpagosid, ist allgemein als entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend bekannt. Bei Pferden kommt sie vor allem bei Arthritis, Arthrose und Gelenkproblemen zum Einsatz. Sie gilt als besonders wirksam bei Verletzungen und Erkrankungen des Fessel-, Sprung- und Kniegelenks. Ist das Gelenk zwischen Hufbein, Kronbein und Strahlbein bzw. der Hufrollenschleimbeutel entzündet, können die Wirkstoffe der Wurzel eine Linderung der Schmerzen sowie der Entzündung bewirken.
Die verschiedenen ätherischen Öle des Thymians helfen bei Atemwegsbeschwerden. Wenn Pferde zum Beispiel an chronischem Husten leiden, kann ein Tee mit Thymian Linderung verschaffen. Auch Thymian darf nur in kleinen Mengen und nicht dauerhaft verfüttert werden, denn zu viel der ätherischen Öle können die Schleimhaut von Magen und Darm reizen.
Die Blätter können getrocknet gefüttert oder als Tee verabreicht werden. In der Kräuterkunde für Pferde sind Walnussblätter wegen des hohen Anteils an Gerbstoffen, Bitterstoffen, Flavonoiden, ätherischen Ölen und fetten Ölen sowie einer hohen Konzentration an Vitamin C bekannt. Die Blätter haben eine entzündungshemmende Wirkung und werden etwa bei Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut, bei Wurmbefall, bei Leberstörungen oder Entzündungen der Lymphknoten eingesetzt. Sie reinigen das Blut und bauen den Stoffwechsel auf.
Auch das Gute von Mutter Natur kann unter Umständen Schaden anrichten. Willkürliches Füttern von Kräutern kann für das Pferd gefährlich sein. Es ist deshalb wichtig, sich gut zu informieren und gegebenenfalls mit dem Tierarzt abzusprechen. Da Kräuter für Pferde auch unerlaubte Farbstoffe, Pilzgifte und krankmachende Keime enthalten können, sollten die Kräuter nur von bekannten guten Quellen bezogen werden. Die Qualität von angebotenen Kräutern, Mineralfutter und anderen Futtermitteln ist zum Teil recht unterschiedlich und es lohnt sich genau auf die Inhaltsangaben der Hersteller zu achten.
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Onlinecasinos sind erst für Spieler/Spielerinnen erlaubt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Glücksspiel kann in Spielsucht enden. Weitere Infos und Hilfe finden Sie unter BZgA.