Wir lieben Pferde und wollen selbstverständlich auch, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Zur Haltung des Tieres selbst gehört in erster Linie die Ernährung, neben der guten Unterkunft. In der Regel fressen Pferde in der freien Natur mitunter viele Stunden am Tag und verdauen dementsprechend viel. Wenn Pferde in der heutigen Haltung allerdings nur bedingt auf Weiden stehen können und grasen können, müssen wir für ihre Nahrungsversorgung sorgen.
Hier stehen sich Raufutter und Kraftfutter gegenüber. Doch wie überall macht die Menge den Unterschied und vor allem auch die Inhalte. Wichtige Nährstoffe, wie Eiweiße, Omega-3 Fettsäuren, Mineralien wie Magnesium, Kalium, Eisen, Selen, Zink und Co. gehören ebenso dazu, wie alle Nährstoffe aus dem Heu. Und Raufutter sollte bei der Ernährung eines Pferdes grundlegend im Vordergrund stehen. Doch auch hier ist entscheidend, welche Mengen verfüttert werden müssen und wie die Haltung des Pferdes als solches aussieht. Bei Offenstallhaltung und Pferden, die vielleicht nur mäßig bis gar nicht mehr bewegt werden, reichen oftmals nur gute und regelmäßige Heurationen aus und nur wenig bis gar kein Kraftfutter. Ein Hochleistungssportler allerdings, oder auch ein Freizeitpferd, welches regelmäßig geritten und trainiert wird, benötigt dementsprechend mehr an Kraftfutter und eiweißhaltiges Futter.
Als Kraftfutter-Fundament wird in den meisten Ställen heutzutage Hafer gefüttert. Er wird in ganzer Form, oder angequetscht verfüttert. Hier ist es wichtig, dass man zunächst die einzelnen Maßeinheiten der Futterkellen oder Scheppen abwiegt. Als Erhaltungsfutter für ein Warmblutpferd mittlerer Größe sieht man etwa zwei Kilo Kraftfutter als Norm. Hier sollte das Pferd regelmäßig bewegt werden und keine Stoffwechselerkrankungen und Allergien gegenüber Getreide aufweisen. Denn besonders bei Pferden die an Hufrehe erkrankt sind, ist Kraftfutter und alle eiweißhaltigen Zusatzfutter strengstens untersagt. Geht man nun davon aus, dass ein Freizeitpferd viel geritten wird, sollte die Ration je nach Pferdetyp und Rasse erhöht werden. Bei Sportpferden im Warmblutbereich sollten es allerdings mindestens vier Kilo Kraftfutter bis sechs Kilo täglich sein. Stehfutter kann bis auf ein Minimum reduziert mit dem Tierarzt abgesprochen gegeben werden.
Tipp: Der ganze Hafer/gelb wiegt im Vergleich zu gequetschten Hafer meist das Doppelte und darüber hinaus. Beim schwarzen Hafer sieht das ähnlich aus.
Als Zusatzfutter wird heutzutage oftmals Futter in pellettierter Form verabreicht. Diese Futtermischungen bestehen zum Teil aus Grünmehl und mineralisierten Bestandteilen. Und die Krux ist hier, dass viele Pferdebesitzer ihre Pferde unwissentlich über-mineralisieren und mit Zusätzen überfordern. Deshalb sollte man nicht nur über die einzelnen Bestandteile der Futtermittel des Stallbetreibers informiert sein, sondern auch bei der Wahl des jeweiligen Zusatzfutter für Pferde genaustens auf die Inhaltsstoffe achten. Damit alle wichtigen Mineralien und Co. abgedeckt sind, ist dies besonders wichtig. Bei diversen Müsliesorten sollte man ebenfalls darauf achten, dass möglichst wenig Aromastoffe und Zusätze im Futter sind. Auch Öle und Duftstoffe sollten möglichst nicht dabei sein. Sie können Allergien hervorrufen und verursachen. Zusatzfutter kann besonders bei Sportpferden sehr sinnvoll sein, da die meisten Pferde über das herkömmliche Futter in Reitställen nicht rundum mit allen wichtigen Mineralien und Vitaminen versorgt werden können. Besonders Magnesium und Vitamin B und E für den Muskelaufbau und für das Nervenkostüm sind dabei äußerst wichtig.
Bild: Lexa-Pferdefutter - natürlicher Aufbau für das Immunsystem
Man geht davon aus, das ein mittelgroßes und schweres Pferd (500 kg), etwas sechs bis sieben Kilo Raufutter täglich verputzt. Nun wird zum Raufutter auch die Einstreu, das Stroh gezählt.Doch viele Mineralien, Kräuter und Co sind nur im Heu enthalten. Deshalb sollte den Pferden so weit es geht stets Heu zur Verfügung stehen. Leichtfüttrige Pferde allerdings bekommen dann schnell einmal Übergewicht, wenn sie nicht genügend Bewegung bekommen. Hier kann man dann ein Heunetz mit der jeweiligen Heumenge bestücken, damit das Pferd nicht alles auf einem Schlag vertilgt. Man hat festgestellt, dass wenn die Pferde immer und 24 Stunden freien Zugang zum Heuballen haben, fressen sie deutlich weniger. Denn das portionierte Füttern zwingt die Pferde dazu, schneller und mehr zu fressen, da sie instinktiv wissen, dass es kein weiteres Heu vorerst bekommen. Die Qualität des Heus ist sehr wichtig, denn desto sauberer und naturbelassener eine Heuwiese beispielsweise ist, umso mehr Kräuter und Co. sind im Heu enthalten. Monokulturen und zu stark betriebene Landwirtschaft lassen die Weiden zum Mähen durch Einheitssaat zwar grün, aber auch trist und leer erscheinen. An Nährstoffen und Vitaminen steckt in Naturwiesen deutlich mehr im Heu. Man merkt also schnell: Es gibt eine ganze Menge zu beachten und spezifisch in Sachen Pferd zu wissen. Nur weil man weiß, wie man einen Hund oder eine Katze füttert, kennt man noch lange nicht den spezifischen Nährstoffbedarf von Pferden und sollte sich dem entsprechend schlau machen.
Pferde sind Vegetarier. Würde man sie mit in den Supermarkt an die Gemüsetheke heranführen, würde man staunen, was sie so alles gerne fressen. Von Rote Bete, über Sellerieknollen, Porree, oder auch selbst bestimmte Salate finden sie schmackhaft. Aber auch in der Obsttheke würden sie zugreifen. Apfelsinen, Mandarinen, Banane, Apfel und Pflaumen, stehen unter anderem auf dem Speiseplan. Kleine Happen, wie spezielle Leckerlies sind als Belohnung und für Zwischendurch immer eine schöne Sache.