Reiten ist eine der beliebtesten Sportarten der Welt. Um den Sport auszuüben zu können, benötigt man natürlich ein Pferd. Doch das ist noch lange nicht alles, denn ohne das passende Zubehör läuft im Reitsport so gut wie gar nichts. Das war schon immer so und wird auch in Zukunft so bleiben. Was sich ändert, sind edoch die Beschaffenheit und Funktionalität des Pferdezubehörs, denn auch hier kommen immer wieder interessante Neuigkeiten auf den Markt.
Pferdezubehör ist so alt wie die Domestizierung des Pferdes, denn schon die frühen Kulturen benötigten diverse Hilfsmittel zum Fixieren der Tiere. Am ältesten sind wohl der Halsring und das Halfter inklusive Strick. Später kamen dann Trensen, Sättel und schließlich auch Steigbügel hinzu. Der Steigbügel stellte nach dem Trensengebiss und dem Sattel die dritte Revolution dar. Er verhalf dem Reiter zu einem spürbar sichereren Sitz und erwies sich vor allem bei kriegerischen Auseinandersetzungen zu Pferde als sehr hilfreich. Im Lauf der Zeit entwickelte sich die Reitausstattung ständig weiter. Zu den bewährten Bestandteilen des Sattels gehörte schon bald ein fester Sattelbaum, der das Gewicht des Reiters gleichmäßiger auf dem Pferderücken verteilt. Die Erfindung des Hufeisens ließ die Pferde über lange Strecken hinweg im steinigen Gelände laufen. Letztendlich ist es der Erfindung des Reitzubehörs zu verdanken, dass Pferde in der Kulturgeschichte des Menschen eine so große Rolle spielten und auch heute noch zu den wichtigsten Arbeits-, Sport- und Freizeitpartnern gehören.
Inzwischen hat sich vieles gewandelt. Die Sättel und Trensen sind sehr viel moderner und es gibt deutlich mehr Pferdezubehör als früher. Halfter stehen in den unterschiedlichsten Designs zur Verfügung. Darüber hinaus erwartet den Reiter ein umfangreiches Angebot an Stallbedarf und Putzzeug. Vom Hufauskratzer über das Lederbalsam bis hin zum Maulkorb als Fressbremse zum Schutz vor fütterungsbedingten Krankheiten gibt es eine große Vielfalt. Wer sich ein wenig im Sortiment umsieht, findet zahlreiche interessante Dinge, die an und für sich in jeden Stall gehören. Ein Klassiker der Stallapotheke ist zum Beispiel das Blauspray zur Desinfektion oder das extrem stabile Panzerband, mit dem sich Hufverbände leicht und schnell anbringen lassen. Darüber hinaus leistet das Hufmesser im Bedarfsfall exzellente Dienste. Die Hufgesundheit ist ohnehin ein sehr wichtiges Thema. Insbesondere die Hufe benötigen ausreichend Pflege, um ihre natürliche Funktion aufrechtzuerhalten und schön elastisch zu bleiben. Sind die Hufe zu trocken, dann bilden sich Risse. Spezielle Pflegemittel verhindern dies.
Bild: Modernes Pferdesportzubehör * unsplash - Matias Tapia
Trotz des umfangreichen Angebots an Pferdezubehör lohnt es sich dennoch, hin und wieder in die Vergangenheit zu blicken und sich dort Inspiration zu holen. Vieles, was es früher gab, war weniger funktional, dafür aber schlichtweg prachtvoll. Deshalb liegt beispielsweise barockes Reitzubehör derzeit voll im Trend. Wer etwas Wunderbares sehen möchte, wirft einen Blick auf die Kultur der Skythen. Das zentralasiatische Volk zählt zu den Pionieren der Reiterei. Charakteristisch sind prunkvolle Sättel und kunstvoll verzierte Trensenzäume. Etliches Pferdezubehör hat die Zeit überdauert, denn die Skythen bestatteten nicht nur ihre Stammesangehörigen, sondern auch deren Pferde in großen Grabhügeln. Im Permafrostboden Zentralasiens haben sowohl menschliche als auch tierische Körper gut konserviert die Jahrtausende überstanden. Somit kamen nicht nur viele Mumien zum Vorschein, sondern auch hervorragend erhaltene Sättel und Trensen.