Ist es nicht ein Traum, wenn eine Mutter beschließt, ihre 12-jährige Tochter mit einem besonderen Urlaub zu überraschen? Wo könnte man besser entspannen und Abenteuer erleben als auf einem Ponyhof in Schleswig-Holstein. Meine Freundin Susanne und ihre Tochter Laura haben es gewagt. Doch was als friedlicher und entspannter Urlaub geplant war, verwandelte sich schnell in eine lustige Aneinanderreihung von besonderen Begebenheiten, die das Mutter-Tochter-Gespann unverbrüchlich zusammenschweißen sollte.
Schon die Anreise kann zum Spaß werden, wenn sie ohne Stau und Stress verlaufen würde. Doch Laura drehte das Radio auf und sang lautstark zu ihren Lieblingssongs mit. Der erste Stau ließ nicht lange auf sich warten, und Lauras schiefe Gesangseinlage sorgte für die ersten Lacher, wenn auch mit ein paar genervten Blicken von Susanne. Die Ferienwohnung an der Ostsee wurde nur kurz in Augenschein genommen, die Koffer abgestellt und das süße Willkommensgeschenk schnell vernascht.
Bild: Urlaub auf dem Ponyhof an der Ostsee * unsplash Federico Enni
Weiter gings mit Drahtesel zum Ponyhof, wo sie von einem freundlichen Hund, einer Horde Ponys und einem überaus gut gelaunten Hofbesitzer, der sich als "Pony-Peter" vorstellte, begrüßt wurden. Pony-Peter war das blühende Leben – ein Mann, der den Spagat zwischen mürrischem Cowboy und brillantem Entertainer perfekt beherrschte. „Willkommen auf dem besten Ponyhof der Welt!“, rief er laut und zeigte miden beiden erstmal den ganzen Hof während eines Rundgangs über das großzügige Gelände mit Stallungen, Wiesen und Misthaufen.
Die erste Reitstunde auf dem Sandplatz sollte zeigen, dass weder Susanne noch Laura echte Reitprofis waren. Susanne hatte seit ihrer Kindheit nicht mehr auf einem Pferd gesessen, und Lauras einzige Reiterfahrung beschränkte sich auf das „Mein kleines Pony“-Videospiel. „Das kann ja heiter werden“, dachte Pony-Peter, als er sah, wie die Beiden sich auf dem Rücken von „Donner“ und „Blümchen“ anstellten.
Nach ein paar Tagen wurde ein Pony-Parcours-Wettbewerb abgehalten. Susanne und Laura beschlossen, als Team anzutreten. Während Laura die Geschicklichkeitsaufgaben mit Bravour meisterte, wundert sich Susanne über ihr Pony Donner, das immer wieder in die falsche Richtung ging oder einfach stehenblieb. Eine besonders herausfordernde Aufgabe war das Einfädeln eines Stockes in einen kleinen Ring, während man ritt. Susanne verlor den Stock, dann schließlich auch noch das Gleichgewicht, konnte sich aber wieder fangen. Donner nutzte trotzdem die Gelegenheit und trabte direkt zu Pony-Peter, der wieder einmal freundlich lachte.
An einem Abend gab es Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows. Susanne, die die Romantik dieses Moments genießen konnte, saß entspannt am knisternden Feuer und genoss ihr knusprige Stockbrot. Laura hatte sich mittlerweile zu einer Marshmallow-Meisterin entwickelt und futterte soviel es ging, im Hintergrund schnaubten die Ponys zufrieden in ihrem Stall.
Zum Abschluss des Urlaubs gab es eine große Pony-Party. Alle Kinder und Eltern waren eingeladen, und es wurde getanzt, gelacht und gefeiert. Pony-Peter führte die Gruppe mit einem Line-Dance an und Susanne und Laura tanzten und lachten so viel, dass sie am Ende des Abends erschöpft, aber glücklich ins Bett fielen.
Der Urlaub auf dem Ponyhof in Schleswig-Holstein war vielleicht nicht so entspannend, wie Susanne es sich vorgestellt hatte, aber er war definitiv voller unvergesslicher Momente und Lacher. Und während Laura immer wieder begeistert davon erzählte, wusste Susanne, dass diese gemeinsamen Erlebnisse und das viele Lachen sie noch enger zusammengeschweißt hatten.
Und so fuhren sie am Ende des Urlaubs zurück nach Hause, mit schmutzigen Klamotten, Muskelkater vom Reiten und einem Herzen voller lustiger Erinnerungen. Schleswig-Holstein hatte seinen Zauber entfaltet, und wer weiß, vielleicht war dies nur der erste von vielen unvergesslichen Abenteuern auf dem Ponyhof. Die Idee, beim nächsten Mal eine Ferienwohnung an der Nordsee zu mieten und an den Stränden oder durchs Watt zu galoppieren war bereits geboren.
