Die zahlreichen, heute bei uns gebräuchlichen Reitweisen haben ihre Ursprünge in verschiedenen Kulturen und Ländern. Es werden mittlerweile in Deutschland viele Varianten und Stile als Alternativen zur vorher dominierenden englischen Reitweise praktiziert. Zunehmend ist auch der Unterricht entsprechend spezialisiert. So kann sich ein Reiter manchmal schon zu Anfang seiner Erfahrungen mit dem Pferd einen bestimmten Stil aussuchen, indem er sich weiterentwickeln will.
Es gibt Pferderassen, die speziell für die jeweilige Reitweise gezüchtet werden und andere, die sich besonders gut für eine bestimmte Art der Ausbildung eignen. Vom Westernreiten über das Barockreiten bis hin zum Gangpferdereiten: die traditionellen Reitweisen, die bis vor kurzem noch die Szene der Reiterei in Deutschland dominierten, haben Konkurrenz bekommen. Wer als Laie ans Reiten denkt, hat oft von den sportlichen Disziplinen der am Wettkampf orientierten Reiterei geprägte Vorstellungen.
Versucht man weiter in das Thema vorzudringen, muss man zunächst verschiedene Begriffe klären. Die Bezeichnung “englischer Stil” zum Beispiel bezieht sich nicht etwa auf den Rennsport, der besonders in Großbritannien äußerst beliebt ist. Die englischen Vollblüter gelten als schnellste Pferderasse der Welt und sind bei Rennen überall auf dem Globus vertreten. Pferderennen aber finden in zahlreichen Ländern statt und haben dort lange Tradition und züchten geeignete Rassen: Nicht nur auf englischem Rasen, sondern auch in der Wüste finden Rennen statt. Etwa in Dubai oder auch in der Mongolei finden Ausdauerrennen und Distanzritte statt.
Beinahe untrennbar mit den Rennen verbunden ist die Gewohnheit, Wetten abzuschließen. Das kann man auch hierzulande ganz einfach über das Internet. Ein Großteil der PayPal Sportwettenanbieter sind 100% seriös. Und auch ohne eine Experte zu sein, kann man erfolgreich sein Glück versuchen. Wer das Reiten nur aus Übertragungen sportlicher Veranstaltungen im Fernsehen kennt, wird allerdings von einigen hierzulande mittlerweile häufig praktizierten Reitweisen keinen blassen Schimmer haben.
Individuelle Vorlieben begründen die Faszination, die von den unterschiedlichen Reitweisen auf Pferdeliebhaber ausgeht. Auf Shows, Messen und Turnieren bieten sich Möglichkeiten, sich genauer anzusehen, was Vertreter einer Reitweise mit ihren Pferden machen. Je mehr man über die gewählte Reitweise weiß, desto sicherer kann man seine Entscheidung fällen. Also sollte man zunächst erst einmal ein gewisses Grundwissen über die verschiedenen Stilrichtungen erwerben.
Die Unterschiede liegen nicht nur im Stil, sondern damit verbunden natürlich auch in der Ausbildung der Pferde. An sich ist es empfehlenswert, sich gewisse Grundlagen anzueignen bevor man sich spezialisiert. Und wenn man eine Leidenschaft für eine weniger weit verbreitete Reitweise entwickelt, muss man sich fragen, wie man die Ausbildung organisieren will. Steht einem genügend Zeit zur Verfügung, spricht natürlich nichts dagegen, Kurse an weiter entfernt gelegenen Orten zu besuchen. Sofern man die zusätzlichen Kosten dafür tragen kann. Wer ein eigenes Pferd besitzt, ist flexibler und nicht darauf angewiesen entsprechend ausgebildete Schulpferde reiten zu können.
Unter den zunehmend beliebteren Reitweisen finden sich sowohl für Freizeitreiter als auch für wettbewerbsorientierte Sportler interessante Möglichkeiten.
Zumindest der Ursprung der klassisch-barocken Reiterei lässt sich klar definieren und ist dem Zeitalter des Barock (ca. 1600 bis 1750) zuzuschreiben. Damals waren meist mittelgroße Pferde des iberischen Typs gebräuchlich. War die Reitkunst bislang stark an den Bedürfnissen der berittenen Kriegsführung ausgerichtet, so zeichnete sich hier erstmals ein Wandel ab. Das Reiten gehörte bei der Elite, ebenso wie das Tanzen, die Künste und Wissenschaften zur guten Schule und zu einer standesgemäßen Ausbildung (der jungen Männer).
Die barocken Reitmeister entwickelten eine Schule der Dressur, die sich in einigen wichtigen Punkten von der heute gängigen klassischen Dressur unterscheidet. Die Ausbildung der Pferde begann später als heutzutage üblich und zog sich über lange Phasen der Arbeit am Boden hin. Im Barock galt die Piaffe als eine wichtige Grundlage für die folgenden “Schulen über der Erde” und die Schulsprünge wie Levade, Pesade, Ballotade, Croupade, Courbette und Kapriole, die ihren Ursprung im Gefecht hatten.
Heute werden verschiedene Rassen zu den Barockpferden gezählt, aber es gibt keine ganz bestimmte Rasse. Ein ideales Barockpferd ist anders gebaut, als die meisten modernen Sportpferde. Der geeignete Typ steht im Quadrat und verfügt über viel Schulterfreiheit und hohe Aufrichtung. Geritten wird in tiefem Sitz mit langem Bein und zumeist einhändig blank mit linksgeführtem Kandarenzügel. Die Pferde werden so weit wie möglich mit Gewichtshilfen geritten und der Zügelkontakt minimal gehalten.
Diese Reitkunst wurzelt in Andalusien und wurde vermutlich schon vor dem 17. Jahrhundert von Rinderhirten entwickelt. Tatsächlich gilt sie als Vorläufer der altkalifornischen Westernreiterei und gelangt aktuell zunehmend in den Fokus derjenigen, die sich mit dieser Art von Arbeitsreitweise beschäftigen. Die Vollendung der Doma Vaquera, stellte sich im berittenen Stierkampf (spanisch: Rejoneo) dar. Lektionen, die zum einen den Stier reizen sollen, zum anderen das Publikum begeistern, wie Piaffe, Passage, Levade und Sprünge kamen vor.
In der Rinderarbeit werden auch häufig vollblütige Pferde eingesetzt, sie gelten als noch ausdauernder und genügsamer als Andalusier oder die Pura Raza Española. Nervenstarke und wendige Pferde mit gutem Gleichgewicht sind bei dieser Arbeit vorzuziehen. Gemischte Rassen, die über Schnelligkeit, gute Reflexe und die gewünschten Charaktereigenschaften, wie Gehorsam und Zuverlässigkeit verfügen werden verwendet.
Die Doma Vaquera wird traditionell mit einer ca. 3 Meter langen Holzstange, der „Garrocha“ geritten. Die häufigen Wechsel zwischen der für Traversalen und Pirouetten notwendigen Versammlung und großer Schnelligkeit, fordern Pferd und Reiter enorm. Das Repertoire eines ausgebildeten Doma Vaquera-Pferdes ist breit gefächert.
Die englische Reitweise (FN Reitweise) gilt als Sammelbegriff für Dressurreiten, Springreiten, Vielseitigkeitsreiten, Rennreiten, sowie für weitere Pferdesportarten. Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) folgt den Prinzipien dieser Schule. Viele der hierunter gefassten Reitsportarten sind olympische Disziplinen. Bei der englischen Reitweise wird die Ausbildung des Pferdes durch sechs Stufen in der Ausbildungsskala bestimmt, welche aufeinander aufbauen.
Nachdem Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung und Geraderichtung des Pferdes erreicht sind, kommt die Versammlung an die Reihe. Klassisch wird ein englischer Sattel benutzt, der englische Zaum besteht meist aus einem Reithalfter und Nasenriemen mit Wassertrense. Es kommen aber auch andere Trensen, Pelhams oder Kandaren verwendet zum Einsatz. Vor allem in Europa ist die englische Reitweise die am häufigsten praktizierte.
Abgrenzend zu anderen Reitweisen ist die Anlehnung hervorzuheben, die durch den stetigen Kontakt über die Zügel mit dem Pferdemaul erfolgt. Im heutigen Turniersport dominieren Warmblüter aus relativ jungen Zuchtlinien der Kavallerie- und/oder Karossierpferden des 19. Jahrhunderts. Die Disziplinen einen in sich unterschiedliche Einflüsse, nicht nur aus England:
So verdanken wir etwa den heutigen Springsitz dem Italiener Caprilli.
Innerhalb der FN gibt es folgende Turnierdisziplinen:
Es gibt inzwischen viele hierzulande praktizierte Stilrichtungen und auch Wettbewerbe außerhalb der FN. Die sogenannte Working Equitation etwa fasst die Arbeitsreitweisen, wie die Doma Vaquera, das Westernreiten und ähnliche Stile zusammen und es finden internationale Turniere statt. Bei Freizeitreitern sind sowohl das Gangpferdereiten, zum Beipiel der beliebten Islandpferde, wie auch das leichte Reiten zunehmend verbreitet.
Natural Horsemanship ist in aller Munde, doch versteht man hierunter keine bestimmte Reitweise, sondern bezieht sich vielmehr auf den Umgang mit dem Pferd. Es soll auf feinfühlige und pferdegerechte Weise auf die Tiere eingegangen werden. Jeder Mensch ist anders und auch jedes Pferd, welche Reitweise zu einem passt, muss man individuell für sich entscheiden.
Bilder:
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Onlinecasinos sind erst für Spieler erlaubt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Glücksspiel kann in Spielsucht enden. Weitere Infos und Hilfe finden Sie unter BZgA.