Biologie und Evolutin der Pferde und Ponys
So wie sich das Klima auf der Erde veränderte, entstanden oder verschwanden die Tierarten, denn nur die am besten an die jeweiligen Bedingungen angepaßten Arten konnten überleben. Lange bevor der Mensch sich das Pferd nutzbar machte, hatte die Natur in ihm einen der widerstandsfähigsten und anpassungsfähigsten Vertreter des Tierreiches geschaffen. Vor ca. 5000 Jahren begann der Mensch Pferde zu zähmen, zu züchten und zu nutzen. Dadurch haben wir einen Einfluß auf die Entwicklung genommen. Auch heute gibt es immer noch unbeantwortete Fragen, aber an Hand von Knochenfunden sind Forscher in der Lage, ein faszinierendes Bild darüber zu entwerfen, wie die Vorfahren unserer Pferde über die Erde verbreitet waren und sich zu den vielfältigen Formen entwickelten, die wir heute kennen.
Echte Wildpferde gibt es heute eigentlich nicht mehr. Die Mustangs in Nordamerika oder die Brumbys in Australien sind verwilderte Hauspferde welche in die Freiheit flüchten konnten. Die Camargue Pferde in Südfrankreich oder ein Teil der Koniks in Polen leben zwar in Freiheit, gehören aber den Bauern.
Der früheste Vorfahre, bekannt als Hyracotherium (früher auch Eohippus bezeichnet), wurde in Nordamerika unter Fossilien gefunden. Ähnliche Funde gab es aber auch in Europa.
Es handelte sich dabei um ein etwa Lamm großes Muttertier (ca. 25cm groß) mit vier Zehen an den Vorderbeinen und drei Zehen an den Hinterbeinen.
Die Hyracotherium-Rassen gab es vor ca. 38-50 Millionen Jahren. Der Lebensraum dieser Urpferde waren Wälder und Sümpfe, große Grasebenen gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Durch die klimatischen Veränderungen auf der Erde veränderte sich auch die Vegetation. Teile der Erdoberfläche wurden kühler und trockener, dadurch entstanden Grasflächen und weite Ebenen. Die ersten Pferderassen bekamen nun längere Beine und hatten an diesen, vorne und hinten, nur noch drei Zehen.
Nun kam die erste "Teilung", es entstanden zwei Gruppen von Pferden, die sogenannten "Weidenden" (ernährten sich überwiegend von Blättern) und die "Graser" (deren Futter, wie der Name schon sagt, Gras war), dies waren die Mesohippus und die Merychippus.
Die Graser waren größer und hatten längere Beine als die Weidenden, welche vor ca. 11 Millionen Jahren ausstarben. Die Überlieferungen sagen uns das daß Pferd Alexander des Großes an jedem Bein drei Zehen hatte, es soll also ein Bucephalos gewesen sein. Allmählich entwickelten sich nun die einzehigen Pferde (Pliohippus). Die Körper wurden größer, die Beine länger, Kopf und Kiefer wurden ebenfalls größer und so wurden sie für das Umherstreifen und Grasen immer besser gerüstet. Auch bei den einzehigen Pferden geht man davon aus das sie aus Nord- u. Mittelamerika stammen. Von Nordamerika wanderten die Tiere, die Kontinente waren noch nicht durch den Atlantik getrennt, nach Europa. Einige der Pferdearten sind über die Bering-Landbrücke von Alaska in das heutige Rußland gekommen. Als auch diese Landverbindung im Wasser versank, entstanden die europäischen, afrikanischen sowie die asiatischen Rassen von den amerikanischen getrennt. Die einzehige Pferdeart ist als Equus bekannt, der direkte Vorgänger des modernen Haus-Pferdes (Equus cabllus), Esels und auch der Zebras. Es gab sehr viele unterschiedliche Arten, die meisten davon sind aber gegen Ende der letzten Eiszeit ausgestorben. Andere verzweigten sich später.
Die Enstehung des heutigen, einzehigen Hufes:
Alles begann vierzehig mit dem Hyracotherium, dieses spaltete sich vor ca. 55 Millionen Jahren in die Gruppe Haplohippus und die Gruppe der Phalaeotherien. Weiter entwickelt hat sich aber nur das Hyracotherium.
Diese Familie teilte sich in der Zeit vor 5 - 36 Millionen Jahren in die Gruppen: Anchitherium, Hyppohippus, Hippariongrupper, Archeohippus, Stylohipparium, Cormohipparion, Neohipparion, Nannihipparion und Calippus (Dreizeher) und in Hippodiongruppe, Dinihippus und unser heutiges Equus (Einzeher).
Alle Tiere, die an jedem Fuß nur eine Zehe besitzen (einzehigen Huf), gehören zur Familie der Einhufer (lat. Equus).
So erkennt man leicht die Verwandten des Pferdes wie Zebra, Esel und Halbesel. Heute aber haben wir das Shetlandpony und den Shirehorse!
Wie also entwickelte sich die Vielzahl der Ponys, Warm- und Kaltblüter?
Wie oben geschrieben lebten die Vorfahren unseres heutigen Pferdes in Amerika, sind dort aber aus noch nicht erforschten Gründen ausgestorben.
Durch die "spanische Eroberung" des Landes kamen die Pferde wieder nach Amerika zurück. Pferde die entkommen konnten verwilderten oder wurden von den Indianern gefangen. Sie waren also die Vorfahren der Mustangs.
Die ersten und primitiven Pferde, die vor Jahren aus Amerika auswanderten, waren die Ahnen der späteren Zebras und Esel. Diese Wanderten in den mittleren Osten, nach Asien und Afrika, als das Klima noch tropisch war.
Heute gibt es 3 Rassen von Wildeseln:
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den Afrikanischen Wildesel,
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den Kiang und den Onager,
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sowie drei Zebrarassen, das Steppenzebra, das Hevyzebra und das Bergzebra.
Aus den Vorfahren entwickelten sich drei große Gruppen von Pferden, die Kaltblüter im Norden und die Vollblüter im Süden. Ein kleiner Pferdetyp (Ponys) verbreitete sich über Europa und Asien. Diese kleinen Pferde sind spezialisiert auf das Überleben unter schwierigsten Bedingungen.
Den ursprünglichen, meist britischen Rassen, wie dem Exmoor-Pony und Shetland-Pony, wuchsen ein sehr dichtes Fell und lange, buschige Mähnen und Schweife zum Schutz gegen Kälte und Nässe.
Seine Vorfahren kamen in das unwirtschaftliche Nordeuropa nach der letzten Eiszeit. Mit ihrer enormen Größe von über 1,80 Metern und ihrem kolossalen Gewicht trotzten sie ihren natürlichen Feinden und konnten der Kälte gut widerstehen.
Der Araber ist die älteste Vollblutrasse. Mit seinem schlanken Körperbau, den großen Nüstern, dem feinen Haarkleid ist er an das Leben im heißen Wüstenklima sehr gut angepaßt.
Ähnlich dem Achal-Tekkiner in Asien.
Die Domestikation des Pferdes soll nach Meinung einiger Experten im asiatischen Rußland zu suchen sein (sie behaupten das der Stammvater aller heutigen Hauspferde das Przewalski Pferd sei, benannt nach seinem Entdecker, dem russischen Forscher Przewalski), andere glauben das es Assyrien oder Babylonien war.
Zeichnungen aus dem Steinzeitalter, auf Felsen und in Höhlen zeigen allerdings schon eine Art Zaumzeug. Es ist also möglich das primitive Völker bereits in der Lage waren, frühere Pferdearten für ihre Zwecke zu benutzen.
Wir dürfen davon ausgehen, das das Pferd damals in erster Linie zur Fleischgewinnung gejagt und später gehalten wurde, wodurch es sich an den Menschen gewöhnte.
Die nomadischen Pferdehalter waren es wohl die entdeckten, das Pferde Waren und Ausrüstungsgegenstände gut tragen konnten und so wurde das Pferd also zum Packtier.
Obwohl der Mensch sicherlich früh mit dem Reiten begonnen hat wurden Pferde in den historischen Kriegen der ersten Zivilisationen, wie den Ägyptern und Griechen, hauptsächlich als Pack- und Zugtiere eingesetzt. Von den Persern aber wissen wir das es exzellente Reiter waren. Sie verfügten um 500 v. Chr. bereits über eine mächtige Kavallerie.
Auch die alten Griechen verstanden sich, im Gegensatz zu den Römer, bereits auf die Kunst des Reitens.